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Was lange währt … wird ein Baum

Alex, schon 2019 wolltest du eine grüne Suchmaschine im Konzern etablieren. Wieso hat das so lange gedauert?

Alex Ziemer: Es gab an einigen Stellen Sorge, ob die Beschäftigten es als Gängelung empfinden, wenn wir ihnen die Suchmaschine „vorschreiben“. Denn wenn wir über die Telekom IT zentral die Suchmaschine definieren, kann man diese nicht individuell verändern. Daher musste eine Lösung gefunden werden, dass man das im Notfall wieder umstellen kann.

 

Simone Schlief: Andere Firmen wie die Bahn, Coop oder auch Ernest & Young waren da übrigens pragmatischer. Die haben sich „Einfach machen“ zu Herzen genommen – dabei ist das doch eigentlich unser Motto!

Was ist eigentlich so grün an Ecosia?

Simone: Die Gewinne aus den Suchanzeigen werden für etwas Sinnvolles eingesetzt. In diesem Fall Bäume dort zu pflanzen, wo sie dringend gebraucht werden. Ecosia besticht auch durch radikale Transparenz. So ist in den monatlichen Finanzberichten einsehbar, wieviel das Unternehmen verdient hat und für was Ecosia seine Umsätze verwendet hat. Weiterer Pluspunkt: Ecosia ist datenschutzfreundlich. Das heißt, keine Nutzerprofile, kein Verkauf von persönlichen Daten und „made in Germany“!

Kommt die Suchmaschine jetzt auf alle Telekom-Rechner weltweit?

Alex: Zumindest auf alle von der Telekom IT betreuten Rechner. Insgesamt erreichen wir so 120.000 Chrome-Nutzer. Wenn ich den Browser öffne, kommt wie gehabt unsere Intranet-Startseite YAM United – und wenn man dann einen neuen Tab öffnet, öffnet sich Ecosia und auch die Suche über die Adresszeile wird über Ecosia laufen. Ecosia arbeitet aktuell auf Basis von Bing, ist aber gerade dabei die Suchanbieter zu diversifizieren.

Kritische Stimmen sagen, dass die Suchergebnisse dort aber schlechter sind als bei der Konkurrenz. Gibt es Tricks, wie man da mehr rausholen kann?

Simone: Laut Studien gleichen sich die Ergebnisse zu 90 Prozent. Ich glaube, die Skepsis hat mit der eigenen Komfortzone zu tun – die Darstellung der Seite ist ein bisschen anders, und das ist erstmal ungewohnt. Dafür tut man mit wenigen Klicks etwas für die Umwelt. Und das wiederum fühlt sich doch super an!

Alex: Zur Not kann man hinter seinen Suchbegriff auch noch ein „#g“ einfügen – dann landet man bei Googles Ergebnissen. Aber dann verdient Ecosia natürlich kein Geld. Und damit wächst kein Baum. 

Wo wird gezählt, wie viele Bäume wir mit den Telekom-Suchen pflanzen?

Simone: Wir haben in der YAM-Gruppe „Green Pioneers“ eine monatliche Übersicht. Momentan liegen wir bei ca. 120.000 Bäumen. Wenn man zugrunde legt, dass im Schnitt 45 Suchanfragen zu einem Baum führen, dürfte diese Zahl durch die Umstellung deutlich steigen.

Zur Person: Alexander Ziemer hat als Dualer Student bei der Telekom angefangen und arbeitet jetzt im Bereich Geschäftskunden. Er gehört zu den Green Pioneers, einer Gruppe von Kolleginnen und Kollegen, die sich ehrenamtlich für mehr Klimaschutz im Konzern engagieren. Simone Schlief ist im Bereich Investor Relations tätig. Obwohl sie dort zwar auch für Nachhaltigkeit zuständig ist, war sie beim Thema „Ecosia“ ehrenamtlich als Green Pioneer im Einsatz und hat in den Bonner Gremien Überzeugungsarbeit geleistet.

Wir bieten nicht nur das beste Netz, sondern sorgen auch für besonders grüne und nachhaltige Produkte und Initiativen.

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